Rafal: Was genau macht das JuPa? Wofür ist das JuPa da?
Kerstin Schorer-Hach: In das Trierer Jugendparlament (JuPa) werden 22 Jugendliche gewählt. Die sind dann die Stimme aller Jugendlichen hier in Trier. Genauso wie im Stadtrat Leute sitzen, die die Erwachsenen in Trier vertreten, sind die Jugendlichen im JuPa für die Jugendlichen da. Sie mischen sich ein und sagen ihre Meinung. Oder sagen „hey, da müsst ihr was verändern!“.
Fortune: Wie viele Mitglieder hat das JuPa?
Kerstin Schorer-Hach: Das JuPa hat insgesamt 22 Mitglieder, in zwei Altersgruppen. Es sind 11 Jugendliche zwischen 10 und 13 Jahren und 11 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Wir wählen auch in zwei Altersgruppen. Jede Altersgruppe wählt andere Jugendliche im gleichen Alter.

Dustin: Wie kommt man ins Jugendparlament?
Kerstin Schorer-Hach: Wer ins Jugendparlament möchte, muss kandidieren. Das bedeutet: Man muss sich bewerben und zur Wahl stellen. Dazu muss man vorher einige Formulare ausfüllen und sagen, was man erreichen möchte, wenn man gewählt wird. Zum Beispiel mehr Flächen für Graffiti oder bessere Radwege.
Im kommenden November wird das JuPa wieder neu gewählt. Ab September suchen wir deshalb Kinder und Jugendliche, die Lust haben, im JuPa mitzuarbeiten. Wir sind dann in ganz vielen Schulen unterwegs, machen Werbung und hängen überall Plakate auf. Wir hoffen, dass ganz viele Lust haben, da mitzumachen. Im November findet dann die Wahl statt. Dazu gibt es dann ein Faltblatt, auf dem alle Jugendlichen mit Foto zu sehen sind. Darauf steht auch, welches Ziel sie haben. Dann kann man überlegen, wen man wählen möchte, nämlich jemanden, der das gleiche möchte wie ich selbst.
Gewählt wird genau nach den gleichen Regeln wie bei den Erwachsenene, wie z.B bei einer Landtagswahl. Wählen darf man ja eigentlich erst ab 18 Jahren, aber beim JuPa könnt ihr das vorher schon.
Steve: Seit wann gibt es das JuPa?
Kerstin Schorer-Hach: Das JuPa gibt es seit 2012. Es war eine Idee von Leuten aus dem Stadtrat. Die wollten das unbedingt machen. Sie haben sich schlau gemacht und mit vielen anderen Jugendparlamenten in Rheinland-Pfalz gesprochen. Und dann haben sie entschieden, dass das JuPa in Trier eingerichtet werden soll. Da die Mitglieder immer für zwei Jahre gewählt werden, wählen wir demnächst das sechste Trierer Jugendparlament.
Rafal: Okay, dann wäre meine nächste Frage direkt schon beantwortet, nämlich wer die Idee für das JuPa hatte. Das waren die Mitglieder vom Stadtrat, richtig?
Kerstin Schorer-Hach: Ja, genau. Es wurde den Erwachsenen irgendwann klar, dass es wichtig und sehr interessant ist, zu hören, was die Jugendlichen eigentlich wollen. Wenn es z.B. um Entscheidungen geht, die die Schulen betreffen. Da haben Kinder und Jugendliche manchmal ganz andere Meinungen und Vorstellungen als Erwachsene.
Dustin: Kann das JuPa solche Projekte wie Tufatopolis, das JuZ oder die Skatehalle unterstützen?
Kerstin Schorer-Hach: Das JuPa hat im Jahr 5000 € zur Verfügung, mit dem es eigene Projekte durchführen kann. Andere Projekte kann es aber nur indirekt unterstützen. Es kann sich dafür einsetzen, dass diese Projekte von der Stadt Unterstützung bekommen und diese Projekte bekannter machen. Sie können den Erwachsenen immer wieder sagen, dass solche Jugendzentren mehr Geld brauchen, weil diese Orte so wichtig sind. Die Jugendlichen im Jupa haben auch das Recht, im Stadtrat zu reden.
Fortune: Haben Sie Wünsche für die Zukunft?
Kerstin Schorer-Hach: Mein großer Wunsch ist, dass sich im November ganz viele Kinder und Jugendliche zur Wahl stellen. Und ich wünsche mir, dass dem Jupa noch viel mehr zugehört wird!